Wie Städte und Gemeinden von Rechenzentren profitieren können
NDC-GARBE 30/06/2023
Rechenzentren sind das Rückgrad unserer Internetwirtschaft und Digitalisierung. Rechenzentren aggregieren Daten, verarbeiten sie und stellen sie für eine Vielzahl von Cloud-Diensten und digitale Anwendungen bereit, die unsere Arbeit und unser Leben unterstützen und angenehmer machen. Tatsächlich können Städte oder Gemeinden gleich in mehrfacher Hinsicht von der Ansiedlung eines Rechenzentrums profitieren:
Digitale Infrastruktur mit niedrigen Latenzzeiten
Ein Data Center in der Region kommt mit einer leistungsstarken Anbindung an das überregionale Glasfasernetz. Dies eröffnet auch nahegelegenen Unternehmen eine große Bandbreite digitaler Anwendungen und niedrige Latenzzeiten. Sie sind die Bedingung für Automatisierung, Virtualisierung und künstliche Intelligenz, die es Industrie und Gewerbe ermöglichen, Geschäftsprozesse zu optimieren und zu skalieren und so ihr Wachstum zu fördern.
Regelleistungen dämpfen lokale Netzschwankungen
Die geopolitische Lage hat zu einer Verringerung des Stromangebots geführt. Setzen Sie daher auf die Zusammenarbeit mit Partnern, die erneuerbare Energien und alternative Lösungen anbieten. Die Stromspeicher von Rechenzentren bieten zudem das Potenzial, durch Regelleistungen des Netzbetreibers das öffentliche Stromnetz zu entlasten, kritische Lastkurven temporär zu glätten und Stromausfällen vorzubeugen.
Brownfield-Ansätze
Der Rückbau, die Sanierung oder Umnutzung ehemaliger, teilweise kontaminierter Industrieliegenschaften bringt neues Leben, zukunftsorientierte Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze an vormals ungenutzte Standorte. Zudem ist dieser sogenannte Brownfield-Ansatz nachhaltig, da städtebauliches Brachland und kommunale „Painpoints“ umgenutzt werden, anstatt neue Flächen zu versiegeln.
Abwärmenutzung
Durch das potenzielle Angebot von Abwärme können Rechenzentren energieeffizienten Mehrwert bieten – nicht nur für die lokale Industrie. Auch kommunale und landwirtschaftliche Einrichtungen, Wohnungen, Sporthallen, öffentliche Schwimmbäder sowie Gewächshäuser und Aquakulturen lassen sich damit heizen – und damit Verbrauch und CO2-Bilanz reduzieren. Voraussetzung hierfür ist der rechtzeitige Einbezug von Rechenzentrumsinfrastruktur in die kommunale Stadt- und Wärmebedarfsplanung.
Glasfaser- und Energiekonnektivität
Ein nahegelegenes Rechenzentrum verbessert die digitale sowie energetische Infrastruktur in der Region. Es stellt die Grundlage für ein Internet der Dinge, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bereit, die essenziell für den Mobilitätswandel und die Energiewende sind. Davon profitieren die dortigen Unternehmen, Schulen und Universitäten, und neue digitale Firmen siedeln sich an. Zweifelsfrei entstehen auch Arbeitsplätze bei lokalen und regionalen Zuliefererbetrieben und Dienstleistern für das Rechenzentren.
Um die genannten Vorteile nutzen zu können, setzt ein geeigneter Rechenzentrumsstandorts fünf Dinge voraus:
- eine abgestimmte Stadt- und Regionalplanung
- ausgewiesene Standorte für Rechenzentren
- eine abgeschlossene Wärmebedarfsplanung
- ein niederkalorisches Nahwärmenetz
- eine ausreichende Stromverfügbarkeit
Vorausschauende Datacenter-Entwickler arbeiten daher von Anfang an mit den Städten und Gemeinden zusammen, um alle relevanten Aspekte rechtzeitig zu berücksichtigen und gemeinschaftlich zu dem für beide Seiten besten Ergebnis zu kommen.